Audiotour (8/11)

Die Eigentümer des Schlosses


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Wappen der Familie Kress Wappen der Familie Kress

Gesprochener Text:

Mitglieder der Familie Kress sollen bereits im 12. Jahr­hundert in Nürn­berg gelebt haben. Sie zählten zur städt­ischen Obers­chicht, den Patri­ziern, und bestimmten im Rat der Stadt die Geschicke der Reichs­stadt Nürn­berg. Einige der Kress waren Kauf­leute, andere standen in kaiser­lichen Militär­diensten, es gab Juris­ten und Diplo­maten. Schon im Mittel­alter haben sie das Wappen mit dem Schwert geführt. Nach der Verleihung des Reichs­adels­diploms 1530 durften sie sich "Kress von Kressen­stein" nennen.

Als Eigen­tümer von Schloss Neun­hof werden im Mittel­alter und in der frühen Neu­zeit ver­schie­dene ange­sehene Nürn­berger Fami­lien genannt, darun­ter auch die Kress. Durch Erb­schaft und Ver­kauf änderten sich oft die Besitz­verhält­nisse. Aber seit 1631 war es dauer­haft im allei­nigen Besitz der Fami­lie, bis 1856 der letzte Neun­höfer Kress, Christoph Wilhelm Carl, kinder­los ver­storben ist. Seine Nichte, die Tochter seiner Schwester, war Allein­erbin. Sie und ihre zahl­reichen Nach­kommen, die eine Erben­gemein­schaft bildeten, hüteten über mehrere Genera­tionen den alten Familien­besitz. Aus prak­tischen Gründen wurde 2020 die Rechts­form für das Schloss geändert. Jetzt ist es eine gemein­nützige Stiftung, die mehr­heit­lich von den Nach­kommen der Kress geführt wird.

Im Mittel­alter und in der frühen Neu­zeit waren die Schlösser mili­tärische Vor­posten zur Vertei­digung der Stadt Nürn­berg und dienten gleich­zeitig den Eigen­tümern, Schloss­herr­schaft genannt, als Sommer­wohn­sitz. Außerdem waren die Herren­sitze land­wirt­schaft­liche Anwesen. Und das Leben war hier in fried­lichen Zeiten ange­nehmer und gesünder als in der Enge der Stadt. Später nutzten dann die Mit­glieder der Erben­gemein­schaft das Schloss ab­wechselnd als Sommer­frische.

Nachdem das Schloss in den 1950er Jahren nicht mehr regel­mäßig von den Eigen­tümern bewohnt und betreut werden konnte, war es sinn­voll, eine Regelung mit dem Germani­schen National­museum in Nürn­berg zu treffen. Über 50 Jahre lang wurde es als museale Außen­stelle genutzt, mit regem Besucher­zuspruch in den Sommer­monaten.

Nach Abschluss der Sanie­rungs­arbeiten wird ein Besuch des ehe­maligen Nürn­berger Patrizier­sitzes wieder möglich sein.