Audiotour (9/11)
Der innere Schlossbereich - Zwinger
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Der innere Schlossbereich, Zwinger genannt, ist durch einen Graben mit massiven Grabenmauern aus Sandstein geschützt. Der Graben stammt aus dem Mittelalter, als das Schloss noch eine strategische Funktion als militärischer Vorposten der Stadt Nürnberg hatte. Der Erhalt der Grabenmauern war und ist eine bauliche Daueraufgabe. Ursprünglich war der Graben mit Grundwasser gefüllt. Fische wurden darin gehalten, selbst ein Kahn wird in einem alten Inventar erwähnt. Der Zugang zum Zwinger erfolgte vom Wirtschaftshof aus über eine überdachte Brücke.
Mittelpunkt des Zwingers ist das Schloss mit seinen beiden wehrhaften, gemauerten Geschoßen. Erst das zweite Obergeschoß und der Dachbereich sind Fachwerkkonstruktionen, aber früher war das komplette Fachwerk verputzt, um einen anspruchsvolleren Massivbau vorzutäuschen. Auch glaubte man durch den Verputz an einen besseren Brandschutz. Die Schlossbesitzer bewohnten die unteren drei Geschoße des Schlosses. Die Kammern für das Hauspersonal befanden sich im Dachbereich.
Umgeben war das Schloss von verschiedenen Gebäuden. Erhalten sind das barocke Badhaus, auf das an anderer Stelle eingegangen wird, und der barocke Rossstall mit seinem geschwungenen Giebel. Hier gab es Platz für sieben Pferde. Auch für den Pferdeknecht oder Kutscher war eine Kammer eingerichtet, damit die wertvollen Reit- und Zugtiere niemals unbeaufsichtigt blieben. In der Grabenmauer, genau im Blickfeld, ist ein Aborterker eingebaut, mit freiem Fall in den Schlossgraben. Es wird Kutscherklo genannt.